Grundlagen Standard nach DIVI
Erweiterter DIVI-Standard
Bereits 2010 erhielt die Norm, die ja eine Regelung auf europäischer Ebene darstellt, ihre Erweiterung auf nationaler Ebene durch die DIVI. Im Konsens mit den führenden Fachgesellschaften wurden Mängel der ISO-Norm für die Anwendbarkeit beseitigt. Seitens der DIVI wurde der Standard neu gefasst und seiten der DGAI eine klare Empfehlung ausgesprochen. Wesentliche Neuerung war insbesondere die Erweiterung der Gruppe der "sonstigen Medikamente". Aus einer Gruppe "weiß" wurden ingesamt 12 weitere Wirkstoffgruppen herausgelöst und mit einer eigenen, überwiegend sehr markanten Farbgebung versehen. Diese DIVI-Ergänzungsfarben sind leicht an den diagonal angeordneten 2-farbigen Grundfarben zu erkennen. Hier der Überblick:
Erweiterung des DIVI-Standards 2012 (Grafik: Diagramm Halbach) |
Nichts ist so gut, dass es nicht noch besser werden könnte ...
In den folgenden Jahren wurde in vielen Kliniken die Vereinheitlichung und Standardisierung der Spritzenkennzeichnung vorgenommen. Insbesondere in den größeren Häusern, in denen teilweise von Fachbereich zu Fachbereich unterschiedliche Farbcodierungen verwendet wurden, wurde durch diesen Farbstandard eine erhebliche Verbesserung der Patientensicherheit erreicht. Allerdings war zu beobachten, dass sich die Anzahl der Verwechslungen sogar erhöht hat, jedoch bei gleichzeitig wesentlich geringerer Folgenschwere. Die Ursache ist im look-alike / sound-alike Problem zu suchen. Ähnlich lautende Wirkstoffe innerhalb einer Farbgruppe lassen sich halt leicht verwechseln. Dem ist die DIVI 2012 mit einer Fortentwicklung des Standards begegnet. Diese und andere Änderungen sind nachfolgend beschrieben.
Umfangreiche Änderungen bei der Spritzenkennzeichnung
Die überwiegend guten Erfahrungen mit der farbigen Kennzeichnung von Wirkstoffgruppen haben gezeigt, dass sich durch Standardisierung Prozesse sicherer gestalten lassen, zum Wohle der Patienten. Doch die Praxis zeigt auch Schwächen der bestehenden Umsetzung auf, die mit den nachfolgend beschriebenen Änderungen beseitigt werden.
Als führender Hersteller von Kennzeichnungsetiketten für Spritzen arbeitet Diagramm Halbach eng mit der Kommission für Arzneimittelsicherheit in der Intensiv- und Notfallmedizin der DIVI zusammen. Dabei fließen nicht nur wertvolle Erfahrungen aus einer Fülle von Kundenanwendungen in die Gespräche ein. Diagramm Halbach hat mit entsprechenden Gestaltungsvorschlägen maßgeblich zur Ausgestaltung der aktuellen Ergänzung der DIVI-Empfehlungen beigetragen. So ist die Kommission dem überwiegenden Teil der Vorschläge gefolgt, die sich auf die folgenden Themenkreise beziehen:
Geänderte Farbgebung bei Muskelrelaxantien
Änderung von Farbgebung und grafischer Gestaltung der Kennzeichnungsetiketten für Muskelrelaxantien in Abgrenzung zu Benzodiazepinen. Hier finden Sie dazu mehr …
Lösung des "look-alike" Problems
Einführung des Tall-Man-Letter Konzeptes zur Lösung des look-alike Problems (Verwechslung ähnlich aussehender Wirkstoffe innerhalb einer Wirkstoffgruppe). Hier finden Sie dazu mehr …
Neue Wirkstoffgruppen und Sonderregelungen
Einführung neuer Wirkstoffgruppen und Sonderregelungen für einzelne, aufgrund ihrer häufigen Nutzung besonders bedeutsamen Wirkstoffe. Hier finden Sie dazu mehr …
DIVI Barcodestandard DSEC: 2-D Datamatrixcode
Einführung eines 2D-Barcodestandards für Spritzen- und Spritzenpumpenetiketten zur Wirkstoffcodierung. Patientensicherheit durch technisch unterstütze Kontrolle der Medikation. Hier finden Sie mehr …
Grundlegende Empfehlungen und Anmerkungen
Hinweis auf grundlegende Empfehlungen und Anmerkungen, z.B. zur Aufkleberichtung der Spritzenaufkleber, zur Verwendung von Zusatzetiketten auf Infusionsbeuteln, zur Kennzeichnung von patientennahen Leitungen, etc. Hierzu mehr ...
Damit wurden die in 2010 veröffentlichen Empfehlungen der DIVI in 2012 umfassend ergänzt und erweitert. Die DIVI Kommission für Arzneimittelsicherheit hat damit aus der praktischen Erfahrung der letzten Jahre heraus eine Vielzahl von Verbesserungen umgesetzt. Alle Änderungen dienen dem Ziel, eine Wirkstoffverwechslung zu vermeiden und ihre Folgen zu mildern. Standardisierung ist das Mittel der Wahl, um die Patienten- und Therapiesicherheit zu verbessern.
Es ist allen Beteiligten bewusst, dass, dem Gebot der Wirtschaftlichkeit folgend, natürlich bestehende Bestände an Etiketten bisheriger Ausführung abverbraucht werden. Diagramm Halbach fördert die zügige Umstellung durch Anpassung bei der jeweils nächsten Neuauflage einer zu ändernden Sorte. Sollte, aus welchen Gründen auch immer, der Wunsch bestehen, die bisherige Ausführung beizubehalten, ist dies nach Absprache und außerhalb des Standardprogramms möglich.
Die aktuelle und offizielle Exceldatei Übersichtsliste der DIVI (Stand 24.03.2014) finden Sie hier ...
Die vollständige Übersicht aller von der DIVI bearbeiteten Wirkstoffe mit einer grafischen Darstellung als Spritzenetikett, als Spritzenpumpenetikett und wo vorgesehen als Zusatzetikett oder mit 2D-Code finden Sie hier...