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Grundlegende Empfehlungen der DIVI und Anmerkungen:

Spritzenkennzeichnung immer parallel zur Spritzenachse (Foto: Diagramm Halbach)

Kleberichtung der Spritzenaufkleber

Die unterschiedlichen Konzepte zur Unterscheidung einzelner Wirkstoffe (weiße Schriften auf farbigem Grund, Tall-Man-Letter Konzept und andere) können nur funktionieren, wenn diese Merkmale auch gut zu sehen sind. Aus diesem Grund empfielt die DIVI-Kommission dringend, von einer Querklebung der Aufkleber abzusehen, da sie das Verwechslungsrisiko vergrößert. Die empfohlene Kleberichtung ist also längs, entlang der Längsachse. Dabei bleibt die Skala auch bei 1 ml Spritzen lesbar. Dies kommt naturgemäß auch der Klebkraft der Etiketten auch auf engsten Radien entgegen, die bei Querklebung aufgrund der entgegenlaufenden Papierfaserorientierung herab gesetzt sein kann.

Kennzeichnung von Infusionsbeuteln mit Zusatzetiketten (Foto: Universitätsklinikum Münster)

Etiketten für die Zusatzmedikation

Infusionslösungen werden in der klinischen Routine oft durch die Gabe zusätzlicher Medikamente über Spritzen angereichert. In diesen Fällen empfiehlt die DIVI-Kommission die Verwendung von Kennzeichnungsetiketten mit dem Zusatz "PLUS". 

Dieser Aufkleber (gleiches Format wie die Spritzenpumpenaufkleber) wird dann am Infusionsbeutel gut sichtbar angebracht und informiert über den zusätzlichen Inhalt.

Leitungskennzeichnung an Drei-Wege-Hahn (Foto: ADAC Luftrettung)

Etiketten für die Leitungskennzeichnung

Um Verwechslungen zu vermeiden empfiehlt sich die patientennahe Kennzeichnung der Leitungen, insbesondere an den Verbindungsstellen. Bei Medikamentengabe über mehrere Zuleitungen kann eine Vertauschung der Leitungsenden fatal sein, wenn ein Wirkstoff über den falschen Zugang in den Körper gelangt. Auch hier gibt es bereits CIRS-Meldungen entsprechender Vorfälle. Wird eine Kennzeichnung nicht über farbige Zuleitungen oder eigene Zuleitungskupplungen erreicht, ist die Verwendung eines Spritzenaufklebers, der einfach an die Leitung geklebt und als Fähnchen umgelegt wird, eine preiswerte und einfache Maßnahme zur Verbesserung der Medikationssicherheit. 

Die DIVI-Kommission empfiehlt ein eigenes Etikettenformat hierfür (schmal und lang und mit eigener Beschriftungsseite). Einige Beispiele:

In der Praxis werden häufig vorhandene Spritzen- und Spritzenpumpenetiketten mit dem einfachen Aufdruck des Wirkstoffs ohne Mengen- und Konzentrationsangabe verwendet.

Etiketten für Point-of-Care Drucker

Gelegentlich werden Etikettendrucker auf Inkjetbasis im Markt angeboten, um vor Ort direkt und on-demand entsprechende Etiketten anfertigen zu können. Dabei wird auf blanco weißen Etikettenrohlingen mittels Tintenstrahldruck je nach Bedarf das entsprechende Etikett inklusive Datum und Uhrzeit ausgedruckt. Dieses wegen der hohen Tintenkosten teure Verfahren wird sich daher eher im Bereich "Intensiv" großer Kliniken wiederfinden. 

Um die Tintenkosten insbesondere bei den großflächigen Spritzenpumpenetiketten wenigstens etwas einzugrenzen, erlaubt die DIVI-Empfehlung, die Farbgebung auf das obere Drittel zu begrenzen. Bei der neuen Regelung zu den Muskelrelaxantien würde der obere Farbbalken dann nochmals zur Hälfte reduziert. Ob sich diese Farbsparvariante in der Praxis durchsetzt, bleibt abzuwarten. In jedem Fall muss den Anwendern gut erklärt werden, warum die Spritzenetiketten der Muskelrelaxantien im Fußbereich rot sind, die  Spritzenpumpenetiketten jedoch im Kopfbereich.

Bei den industriell vorgefertigten Spritzenkennzeichnungsetiketten von Diagramm Halbach spielt die aufgebrachte Farbmenge keine Rolle. Aus diesem Grund bleibt es im Halbach Lieferprogramm bei der vollflächigen farbigen Darstellung bei Perfusoretiketten nach ISO-Farben.

 

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Über die bisher beschriebenen konkreten Empfehlungsergänzungen hinaus macht die DIVI-Kommission weitere grundsätzliche Anmerkungen zu folgenden Themen:

Angabe in Einheit pro ml und Vermeidung von Dezimalstellen:

Um unterschiedliche Konzentrationsdarstellungen zu vermeiden, sollte die Angabe immer in Einheit pro Milliliter erfolgen. Dies folgt einschlägigen Empfehlungen, die u.a. im Rahmen von CIRS-Fallberichten gegeben wurden. Hier ist die klare Empfehlung: Angabe in mg/ml oder i.E./ml. Siehe hierzu auch ... . Im übrigen unterstützt diese Vorgehensweise die Verwendung des 2D-Datamatrixcodes im DIVI-Standard, der die Konzentration eines Wirkstoffes immer pro Milliliter angibt. 

Als weitere Empfehlung weist die DIVI Kommission darauf hin, dass Konzentrationsangaben mit Dezimalstellen möglichst vermieden werden sollen. Dazu kann die Angabe der Konzentration statt in mg in Mikrogramm "µg/ml" erfolgen. 

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