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Von: Linda Hannemann – Beauftragte für Patientensicherheit
Die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen ist eines der drängendsten nationalen Gesundheitsziele. Multiresistente Bakterien stellen eine ernsthafte Bedrohung dar, insbesondere in Krankenhäusern und bei immungeschwächten Patienten. Der unsachgemäße oder übermäßige Einsatz von Antibiotika führt dazu, dass Bakterien lernen, diese zu überstehen – und so entstehen schwer behandelbare Infektionen.
Das SAMS-Konzept – Selbstklebendes Antibiotika Memory System – kann eine effektive Lösung sein, um die Wirksamkeit von Antibiotika zu sichern und Resistenzen zu verhindern. Es kombiniert ein selbstklebendes Hinweisetikett mit einer Anpassung im gewohnten Therapieablauf.
So funktioniert das SAMS-Konzept:
- Zwei Etiketten pro Therapie: Zu Beginn einer Antibiotika-Therapie werden zwei SAMS-Etiketten in die Patientenkurve eingeklebt, jeweils mit einem Abstand von zwei freien Tagen.
- SAMS1 – Erinnerung zum Behandlungsbeginn: Am ersten Behandlungstag wird das erste Etikett ausgefüllt. Es enthält wichtige Informationen zur Therapie, wie die Indikation und versendete Mikrobiologie-Proben.
- SAMS2 – Erinnerung zur Therapieüberprüfung: Am vierten Behandlungstag wird das zweite Etikett ausgefüllt. Es erinnert an die Notwendigkeit einer Therapieüberprüfung und an das Prüfen der Mikrobiologie-Ergebnisse.
- Bewusstsein schaffen: Optisch hervorgehobene Details zu Indikationen und Mikrobiologie-Proben steigern das Bewusstsein für die korrekte Anwendung von Antibiotika und fördern eine verantwortungsvolle Therapie.
- Re-Evaluierung nach 72 Stunden: Drei Tage nach Beginn der Therapie wird eine Re-Evaluierung vorgenommen. Ist die Fortführung des Antibiotikums notwendig? Welche Ergebnisse gibt es aus der Mikrobiologie? Kann eine Deeskalation oder Umstellung der Therapie erfolgen?
Das SAMS-Etikett kann helfen, die Antibiotikatherapie gezielt zu überwachen und zu optimieren.
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